crazy-about-nins: Kaninchen, wir und anderes Getier
  Haltung und Verhalten
 


Das natürliche Verhalten gibt die Haltung vor!



Lean on me!


Kaninchen sind - im Gegensatz zu Hasen - Gruppentiere.  In freier Wildbahn wird man nie ein einzelnes Tier antreffen. Sie bauen ein gemeinsames Höhlensystem, worin jedes Tier dennoch Rückzugs- und Ausweichmöglichkeiten findet. Als Flucht- und Gruppentier braucht ein Kaninchen die Sicherheit von Artgenossen
um sich wohl zu fühlen. Kaninchen haben ein stark ausgeprägtes Sozialverhalten mit ranghöheren
und untergeordneten Tieren. Jedes Tier in der Gruppe hat seinen Platz. Daher sind kurze Rangordnungserklärungen an der Tagesordnung. Was für uns Menschen oft unverständlich ist oder gar grausam aussieht, ist die einzige Möglichkeit, dauerhaft Ruhe und Ordnung in eine Gruppe zu bringen und damit das Überleben und den Bestand zu sichern.


Wildkaninchen


Beobachtet man die Tiere, stellt man viele Verhaltensweisen fest, die nur Gruppen- oder Herdentiere entwickeln können: Kaninchen haben eine ausgeprägte Körper- und auch Lautsprache: Brummen, Knurren,
Gurren, Warnen der Gruppe vor Gefahren, in dem sie „Trommeln“ (Hinterläufe fest auf den Boden stampfen). Sie kommunizieren über die Körperhaltung, die Stellung der Ohren und der Blume und über Duftmarken.

Kaninchen sind aber auch ausgeprägte Kuschler: Anschmiegen und gemeinsames Ruhen gehören zu den Lieblings
beschäftigungen. Ein ausgiebiges gegenseitiges Lecken und Putzen dient  nicht nur der Fellpflege sondern auch der Freundschaftspflege. Dieses Verhalten festigt jeden Tag aufs neue die enge Verbindung von
Tieren, die zusammengehören. Aus diesen Gründen sollte man Kaninchen
immer mindestens paarweise halten.

"Mein Kaninchen ist aggressiv!"

Obwohl Kaninchen so lieb und kuschelig aussehen, gibt es gerade bei diesen Tieren häufig Verhaltensprobleme.

Alleingehaltene Kaninchen
verkümmern oder werden nicht selten aggressiv.
Dies liegt meist daran, daß sie ihr natürliches Verhaltensrepertoire nicht ausleben können. Bei Einzelhaltung noch dazu im kleinen Käfig kommt es oft zu Verhaltensstörungen wie sinnloses Hin-und Herspringen oder ständiges Kratzen am Käfigboden.
Als Folge der unausgelebten Triebe steigt die Handlungsmotivation von Tag zu Tag mehr an. Die individuelle Reizschwelle des Kanichens wirkt dabei wie ein Ventil, das sich irgendwann von selbst öffnet. Die angestaute
Energie entlädt sich dann spontan in einem unerwünschen Verhalten, zB. durch Drohgebärden, Angriffe, Anknurren oder sogar durch einen Biss in die Besitzerhand.
Der Energiestau wird zusätzlich durch die Fütterung mit zu viel Kraftfutter verstärkt.

Weitere Verhaltensstörungen durch Fehlprägung:

- Anbalzen und Angurren des Menschen oder auch Umkreisen der Füße.
- Rammeln oder Angreifen von Gegenständen/Stofftieren, was nicht unbedingt
etwas mit Sexualität zu tun haben muß, sondern mit nicht ausgelebtem
Rangordnungsverhalten.
- Ein großes Verlangen nach Streicheleinheiten, was für den Halter als
besonders zahm empfunden wird, zeigt in Wirklichkeit wie sehr der Körper-
kontakt mit Artgenossen und das ausgiebige gegenseitige Lecken und Putzen
fehlt!

Ein Mensch kann nie einen Artgenossen ersetzen!

Auch nicht, wenn er sich den ganzen Tag mit seinem Kaninchen beschäftigen würde (was ohnehin unrealistisch ist)! Das selbe gilt für die Vergessellschaftung mit artfremden Tieren
(zB. mit Meerschweinchen).

Einzelhaltung ist nicht artgerecht!!!

Wer einmal erlebt hat, wie ein bisher einzeln gehaltenes Kaninchen unter Artgenossen aufblüht und ein Verhaltensrepertoir an den Tag legt, von dem er bisher keine Ahnung hatte, dem wird eine Einzelhaltung unvorstellbar! Frei nach dem Motto: Ein Kaninchen ist kein Kaninchen!

HP-Link:  www.nie-allein.de

So selbstverständlich wie mindestens ein Artgenosse ist auch rund um die Uhr viel Platz in einem großen arttypisch angelegten Gehege, damit die Tiere durch ausreichende Bewegung und aktiver Teilnahme
an ihrer Umgebung - mit Hoppeln, Haken schlagen, Nagen, Graben ausgelastet und somit ausgeglichen sind.
Nur so lassen sich auf Dauer Verhaltensstörungen vermeiden!

Youtube-Link: www.youtube.com/watch


Hier braucht es keiner Worte...!


 
   
 
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